Die antiken Gemmen in Augsburg stammen alle aus archäologischen Ausgrabungen. Das hebt sie aus der Masse der viel zahlreicher in anderen Städten des einstigen Imperium Romanum entdeckten Gemmen hervor. Die vermehrte Publikation römischer „Fundgemmen“ beweist die lange Tragedauer von Siegelsteinen über einige Generationen. Fragen zur Herkunft der verarbeiteten Edelsteine, zur Beziehung zwischen dem Besitzer einer Gemme und deren Darstellung, zur religiösen, sozialen oder historischen Bedeutung eines Motivs rücken in den Vordergrund. Farbfotos in zumeist sechsfacher Vergrößerung lenken den Blick auf die hohe Kunstfertigkeit der Graveure dieser kleinsten Bildwerke der Antike.
Autorin
Dr. Gertrud Platz-Horster, ehem. stellvertretende Direktorin der Antikensammlung Berlin, studierte Klassische Archäologie, Altgriechisch, Alte Geschichte und Frühchristliche Archäologie in München und Freiburg. Seit ihrer Dissertation 1970 beschäftigt sie sich mit Gemmen. Während ihrer 35-jährigen Tätigkeit bei den Staatlichen Museen zu Berlin organisierte sie diverse Ausstellungen und Publikationen und unterrichtete an den Universitäten Berlin, Heidelberg und Leipzig.